16.08.2022 - "Energiekrise Grund zur Sorge"/BHP verdreifacht Gewinn dank hoher Kohlepreise

BHP hat im abgelaufenen Geschäftsjahr den Nettogewinn fast verdreifacht und dabei vom Verkauf des Erdölgeschäfts und den hohen Rohstoffpreisen profitiert. Im Zusammenhang mit steigenden Zinsen, die ihren Tribut in den entwickelten Volkswirtschaften fordern, signalisierte der nach Marktwert weltweit größte Bergbaukonzern jedoch einen mit hoher Unsicherheit behafteten Ausblick. CEO Mike Henry sagte, die von China eingeführten Maßnahmen zur Stützung seiner Wirtschaft dürften die Nachfrage nach Rohstoffen in den kommenden Monaten wahrscheinlich stützen. Die Industrieländer sehen sich jedoch mit einer Verlangsamung der Wirtschaft konfrontiert, da die Zentralbanken die Zinssätze anheben, um die Inflation einzudämmen, die Arbeitsmärkte weiterhin angespannt sind und die geopolitische Unsicherheit weiterhin belastet.

 

"Die direkten und indirekten Auswirkungen der europäischen Energiekrise sind ein besonderer Grund zur Sorge", so Henry. Für das abgelaufene Geschäftsjahr per Ende Juni meldete die BHP Group einen Nettogewinn von 30,9 Milliarden US-Dollar verglichen mit 11,3 Milliarden Dollar im Vorjahr. In dem Ergebnis ist ein Einmalertrag von 7,1 Milliarden Dollar enthalten, der größtenteils auf den Zusammenschluss des BHP-Erdölgeschäfts mit der Woodside Energy Group zurückzuführen ist.

 

Das Ergebnis spiegelte auch einen Anstieg der Kohlepreise wider. Käufer, darunter europäische Stahlwerke und Kraftwerke, konkurrierten nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine um die Lieferungen, was die Handelsströme durcheinander brachte. Einige Länder haben als Reaktion auf die Aggression des Kremls den Kauf russischer Kohle ganz eingestellt.

 

Der um Einmalfaktoren bereinige Gewinn stieg dank der hohen Rohstoffpreise um 39 Prozent auf 23,82 Milliarden Dollar. Der Durchschnittspreis für metallurgische Kohle war bei BHP mehr als dreimal so hoch wie ein Jahr zuvor. BHP betreibt in einem Joint Venture mit der japanischen Mitsubishi Corp. das weltweit größte Exportgeschäft für Hüttenkohle, die bei der Stahlherstellung verwendet wird. Auch die Preise für andere von BHP verkaufte Rohstoffe, darunter Kupfer und Nickel, stiegen im Vergleich zum Vorjahr. Die Rohstoffpreise sind in jüngster Zeit gesunken, da sich das Wachstum in China, dem größten Abnehmer vieler Metalle und Mineralien, verlangsamt hat und die Anleger sich Sorgen über die wirtschaftlichen Aussichten in den Industrieländern machen.

 

BHP will sein Kupfer- und Nickelgeschäft ausbauen und hat Anfang des Monats eine Übernahme des australischen Kupferbergbauunternehmens Oz Minerals vorgeschlagen. Der Vorschlag, Oz Minerals mit rund 5,8 Milliarden Dollar zu bewerten, wurde von Oz als zu niedrig abgelehnt. "Wir haben viele Hebel für Wachstum", sagte Henry. "Fusionen und Übernahmen sind nur einer dieser Hebel."BHP hat eine Schlussdividende von 1,75 Dollar je Aktie beschlossen, womit sich die Gesamtausschüttung für das Geschäftsjahr auf 3,25 Dollar je Aktie erhöht, 8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

 

MBI/DJN/gil/16.8.2022

 

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