20.01.2022 - Ifo-Institut/Abkehr von globalen Lieferketten würde BIP verringern

Eine Rückverlagerung internationaler Produktion nach Deutschland würde die deutsche Wirtschaftsleistung nach Berechnungen des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung um fast 10 Prozent schmälern. Zu einem entsprechenden Ergebnis komme eine Studie im Ifo-Schnelldienst, teilte das Institut mit. "Wenn wir ausgelagerte Teile der Wertschöpfung nach Deutschland zurückholen, führt das dazu, dass weniger wettbewerbsstarke Tätigkeiten plötzlich große Anteile im Mix der deutschen Wertschöpfung gewinnen", sagte Ifo-Ökonomin Lisandra Flach. "Die damit verbundene geringere Produktivität würde die Wirtschaftskraft schwächen."

Die Ergebnisse basierten auf Berechnungen des Ifo-Handelsmodells. Dabei werde angenommen, dass kein anderes Land eine ähnliche Strategie verfolgt oder Vergeltungszölle als Gegenreaktion erhebt. "Die negativen Auswirkungen der Nationalisierung von Lieferketten könnten daher tendenziell noch höher ausfallen", sagte Flach. Gäbe es einen globalen Trend hin zu stärker national ausgerichteten Lieferketten, stünde für die deutsche Wirtschaft "tatsächlich sehr viel auf dem Spiel", sagte Ifo-Forscher Andreas Baur. Die Produktion deutscher Vorleistungen, die anschließend im Ausland weiterverarbeitet würden, trage mit über 600 Milliarden US-Dollar zur deutschen Wertschöpfung bei.

MBI/DJN/gil/20.1.2022

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