02.02.2023 - "Erholung frühestens im Q2 oder Q3"/Aluminiumproduktion mit deutlichem Rückgang

Die deutsche Aluminiumindustrie hat im vierten Quartal 2022 Produktionsrückgänge im zweistelligen Prozentbereich verbucht. Besonders stark betroffen waren dabei die Hersteller von Rohaluminium: Ihre Produktion sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um 19 Prozent auf rund 704.000 Tonnen. "Im abgelaufenen Quartal ist die Produktion über alle Bereiche nochmals stärker gesunken als zuvor. Gerade bei den Hütten ist sie regelrecht eingebrochen. Leider können wir aktuell nicht sagen, dass wir das schlimmste hinter uns haben", erklärte der Präsident des Branchenverbands Aluminium Deutschland (AD), Rob van Gils. Im Gesamtjahr 2022 wurden nach Angaben von Aluminium Deutschland 3,3 Millionen Tonnen produziert, ein Minus von 11 Prozent. "Die Auftragsbücher der Unternehmen sind weiterhin deutlich im Minus. Mit einer Erholung rechnen wir frühestens im zweiten oder dritten Quartal", so van Gils.Nach einer vergleichsweise moderaten Entwicklung im Jahresverlauf bis September habe auch der weiterverarbeitende Aluminiumhalbzeug-Bereich im Schlussquartal des vergangenen Jahres einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen. Das Produktionsvolumen ging laut AD um 14 Prozent auf knapp 557.000 Tonnen zurück. Im Jahr 2022 wurden damit rund 2,6 Millionen Tonnen hergestellt (minus 4 Prozent). Dabei verzeichneten die Hersteller von Walz- (minus 4 Prozent) und Strangpresserzeugnissen (minus 3 Prozent) in etwa gleich starke Rückgänge."Dennoch hat der wichtige Transformationswerkstoff Aluminium Zukunft am Standort Deutschland", betonte van Gils: "Dazu brauchen wir allerdings die richtigen politischen Rahmenbedingungen." Aus einer kürzlich erfolgten Mitgliederbefragung von AD gehe hervor, dass sich die Versorgungs- und Preissituation auf den Energiemärkten für zwei Drittel der Unternehmen im Vergleich zu vor drei Monaten zwar leicht verbessert habe, dennoch beurteilen nach Angaben des Branchenverbandes 86 Prozent aktuell die Möglichkeit, langfristige Gas- und Stromverträge abzuschließen, als nicht gut. Die Energiepreisbremsen der Bundesregierung halte die Mehrheit nicht für geeignete Instrumente, um den Unternehmen in ihrer derzeitigen Lage zu helfen. Der Zugang müsse dringend erleichtert werden. "Die aktuelle Situation schafft keine Planungssicherheit, die wir für Investitionen in die Dekarbonisierung unserer Industrie aber dringend benötigen", so der Verbandspräsident.MBI/gil/2.2.2023

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