Indonesien untersagt ab dem 10. Juni 2023 die Ausfuhr des Aluminiumerzes Bauxit. Das Exportverbot verkündete der indonesische Staatspräsident Joko Widodo Ende Dezember, nachdem dies bereits seit Jahren angedacht worden war. Doch im Land fehlen Kapazitäten, um das geförderte Bauxit zu Aluminium zu verarbeiten. Indonesiens Verarbeitungsindustrie hat keine ausreichenden Kapazitäten für das eigene Bauxit. Unternehmen scheuten bisher die Investitionen in teure Schmelzen. Zudem hat sich der Bau geplanter Anlagen durch die Coronakrise verzögert. Laut Branchenexperten können die vier vorhandenen Schmelzen nicht einmal ein Drittel des im Jahr 2022 geförderten Bauxits zu Aluminium verarbeiten. Sie prognostizieren, dass Indonesien deshalb zunächst vor allem das Zwischenprodukt Tonerde ("alumina") produzieren und exportieren wird. 

 

Die Maßnahme umfasst sogenannten gewaschenen ("washed") Bauxit - ein leicht weiterverarbeitetes Produkt des geförderten Erzes. Ziel des Verbots ist, die Verarbeitungsindustrie auszubauen und so mehr Wertschöpfung im Land zu halten. Vorbild ist das Ausfuhrverbot von Nickelerz von 2020, das Indonesien mit chinesischer Hilfe binnen weniger Jahre zu einem der weltgrößten Exporteure von Stahl, insbesondere Edelstahl gemacht hat. Indonesien fördert deutlich weniger Bauxit als Australien, China oder Guinea, ist aber zweitgrößter Exporteur von Aluminiumerzen und ihren Konzentraten, hinter Australien. Die gesamten indonesischen Ausfuhren dieser Produktgruppe werden seit 2014 nach China geliefert.MBI/gtai/gil/24.1.2023

 

MATFLIXX

EnergySource

Konferenzen

Corporate Publishing