27.07.2021 - Rusal sieht stark gestiegene Aluminiumnachfrage

Im ersten Halbjahr 2021 ist nach Berechnung des russischen Aluminiumkonzerns Rusal die globale Nachfrage nach Primäraluminium um 11,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 33,9 Millionen Tonnen gestiegen. In der übrigen Welt ohne China (RoW) legte die Nachfrage um 14,6 Prozent auf 14,1 Millionen Tonnen zu, während die Nachfrage in China um 10,1 Prozent auf 19,8 Millionen Tonnen zunahm. Das weltweite Angebot an Primäraluminium legte laut Rusal im ersten Halbjahr ebenfalls weiter zu und stieg im Jahresvergleich um 5,7 Prozent auf 33,8 Millionen Tonnen, vor allem aufgrund des chinesischen Produktionswachstums von 8,9 Prozent auf 19,7 Millionen Tonnen - während die Produktion in der übrigen Welt nur um 1,6 Prozent auf 14,1 Millionen Tonnen zunahm. "Insgesamt war der Weltmarkt im ersten Halbjahr 2021 in etwa ausgeglichen, verglichen mit einem Überschuss von etwa 1,7 Millionen Tonnen, der im gleichen Zeitraum 2020 beobachtet wurde", so der Konzern anlässlich der Vorlage seiner Quartalszahlen.



Die chinesischen Exporte von Aluminium in Rohform und Produkten stiegen laut Rusal im ersten Halbjahr um 10,6 Prozent auf 2,6 Millionen Tonnen, ausgehend von einem niedrigen Niveau im ersten Halbjahr 2020, welches durch Covid-Sperrungen auf den Märkten außerhalb Chinas beeinflusst wurde. Chinas jüngste starke Dekarbonisierungsverpflichtungen hätten bereits begonnen, das Gleichgewicht auf dem Markt zu stören, da die Aluminiumkapazitäten in bestimmten kohlereichen chinesischen Provinzen schon im zweiten Quartal abgebaut wurden, heißt es. Die große aufstrebende Aluminiumhütten-Drehscheibe Yunnan litt zudem unter der durch die Trockenzeit verursachten Stromknappheit, was zu Kapazitätskürzungen von 800.000 Tonnen sowie zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme neu gebauter Projekte führte.



Infolgedessen sank nach Berechnung von Rusal die operative Kapazität in China im Juni auf 39,88 Millionen Tonnen, verglichen mit 39,93 Millionen Tonnen zum Ende des ersten Quartals 2021. "Vor dem Hintergrund dieser Trends in der chinesischen Aluminiumindustrie werden bereits erhebliche Investitionen in Schrottverwertungszentren in China getätigt, die in Zukunft möglicherweise ein gewisses Defizit an Primärmetall ersetzen können."



Rusal, die die Aluminiumsparte der EN+ Group International PJSC ist, hat nach eigenen Angaben im zweiten Quartal 936.000 Tonnen Aluminium produziert, 1,0 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Absatz stieg um 6,4 Prozent auf 1,04 Millionen Tonnen, der durchschnittlich realisierte Aluminiumpreis sprang um 48 Prozent auf 2.445 USD/t. Im ersten Halbjahr 2021 blieb die Aluminiumproduktion mit 1,9 Millionen Tonnen stabil. Der Aluminiumabsatz stieg im Jahresvergleich um 5,8 Prozent, wobei der Absatz von Mehrwertprodukten (VAP) im Jahresvergleich um 28,6 Prozent auf 1,0 Millionen Tonnen zulegte und damit mittlerweile 50 Prozent des Gesamtabsatzes ausmacht - im Vergleich zu 42 Prozent im ersten Halbjahr 2020. Im ersten Halbjahr 2021 stieg der von Rusal durchschnittlich realisierte Aluminiumpreis um 30,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2.287 USD/t. Die realisierte Prämie stieg im ersten Halbjahr um 43,7 Prozent auf 203 USD/t, unterstützt durch einen höheren Anteil von VAP am Gesamtabsatz.



In der ersten Jahreshälfte dominierten weiteren Angaben zufolge die europäischen Absatz-Destinationen mit 41 Prozent den Umsatzmix. Sie gingen aber im Jahresvergleich um zehn Prozentpunkte zurück, während die Verkäufe nach Asien auf 26 Prozent des Gesamtumsatzes stiegen, das waren fünf Prozentpunkte mehr. "Wir haben eine starke Nachfrage im Aluminiumsektor gesehen und unsere Finanzergebnisse für diesen Zeitraum werden von einem signifikanten Anstieg der realisierten Preise profitieren", kommentiert EN+-CEO Wladimir Kiriukhin die Geschäftszahlen.

MBI/crb/27.7.2021

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