27.10.2021 - Rusal sieht Aluminiummarkt deutlich im Defizit

Laut Rusal befand sich der Weltmarkt für Aluminium in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres mit 1,1 Millionen Tonnen im Defizit, verglichen mit einer ausgeglichenen Situation im ersten Halbjahr 2021 und einem Überschuss von 2,2 Millionen Tonnen im gleichen Zeitraum des Jahres 2020. Die weltweite Nachfrage nach Primäraluminium wuchs in diesem Zeitraum um 12,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 51,9 Millionen Tonnen. Im Rest der Welt stieg die Nachfrage um 19,5 Prozent auf 21,6 Millionen Tonnen, während die Nachfrage in China um 8,5 Prozent auf 30,3 Millionen Tonnen zulegte. Der russische Aluminiumkonzern erwartet, dass die Nachfrage in China im vierten Quartal leicht zurückgehen wird.



Das weltweite Angebot an Primäraluminium stieg in den ersten neun Monaten weiter um 5,4 Prozent auf 50,8 Millionen Tonnen, hauptsächlich angetrieben durch ein Wachstum in China um 7,6 Prozent auf 29,4 Millionen Tonnen. Gleichzeitig führten die strengen Dekarbonisierungsverpflichtungen in Verbindung mit Stromversorgungsunterbrechungen in einigen aluminiumproduzierenden Provinzen in China zu erheblichen Aluminiumkapazitätskürzungen von bis zu drei Millionen Tonnen Jahresproduktion sowie zu Verzögerungen bei der Inbetriebnahme von neu gebauten Projekten. Für das vierte Quartal erwartet Rusal in China aufgrund der Wintereinschränkungen weitere starke Kürzungen.



Die chinesischen Exporte von Rohaluminium und Halbzeug dagegen erholten sich weiter und stiegen laut Rusal von Januar bis September um 14,2 Prozent auf 4,068 Millionen Tonnen, ausgehend von einem niedrigen Niveau im Vorjahreszeitraum. Die Einfuhren von Rohaluminium nach China stiegen im gleichen Zeitraum um 12,9 Prozent auf 1,916 Millionen Tonnen.



"Wir sehen positive Nachfragetrends für kohlenstoffarmes Aluminium, was für weniger umweltfreundliche Hersteller einen Anreiz darstellt, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um ihren Marktanteil zu verteidigen - ein Trend, der sich unserer Einschätzung nach mit der weiteren Entwicklung grüner Finanzierungen und Investitionen verstärken wird", so Vladimir Kiriukhin, CEO der Rusal-Muttergesellschaft En+.



Rusal selbst hat im dritten Quartal 943.00 Tonnen Aluminium hergestellt, das waren 0,8 Prozent mehr als im zweiten Quartal. Dabei entfielen 93 Prozent der Produktion auf die sibirische Hütten. Der Absatz belief sich auf 915.000 Tonnen, das sind 11,8 Prozent weniger als im vorangegangenen Quartal. Dies war vor allem auf Transportkapazitätsbeschränkungen in den globalen Lieferketten zurückzuführen. Der Anteil an Mehrwertprodukten beim Absatz beträgt mittlerweile 54 Prozent, im Vergleich zu 52 Prozent im zweiten Quartal.



Der Anteil der Verkäufe nach Europa lag bei 39 Prozent des Gesamtabsatzes, der Anteil Asiens bei 22 Prozent. Die Hauptverschiebung während des Berichtszeitraums erfolgte nach Angaben von Rusal in Richtung der Regionen Russland und GUS sowie Amerika, wobei ersteres auf einen Anteil von 29 Prozent und letzteres auf zehn Prozent anstieg.

MBI/crb/27.10.2021

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