Die europäischen Industrieverbände European Aluminium, Eurofer, Acea, Eurometaux, industriAll Europe, ECCA, ESTAL, IMA, EUWA, EuroAlliages, CLEPA und Metals Packaging Europe haben am Freitag in einem gemeinsamen Schreiben die Politik zum Handeln aufgerufen. Sie warnen vor der drohenden Gefahr europaweiter Produktionsstillstände infolge des Engpasses bei der Versorgung mit Magnesium aus China. Magnesium sei ein wichtiger Legierungsstoff und werde in der metallverarbeitenden Industrie in großem Umfang verwendet, heißt es. Ohne Maßnahmen der Europäischen Union bedrohe dieses Problem, wenn es nicht gelöst werde, Tausende von Unternehmen in ganz Europa, ihre gesamten Lieferketten und die Millionen von Arbeitsplätzen, die von ihnen abhängen.



Das derzeitige chinesische Lieferdefizit habe bereits zu Rekordpreisen und weltweiten Verzerrungen in der Lieferkette geführt, heißt es in dem Schreiben. Die heute noch verbleibenden Magnesiumimporte würden zu Wucherpreisen von etwa 10.000 bis 14.000 US-Dollar je Tonne gehandelt, gegenüber etwa 2.000 USD/t zu Beginn dieses Jahres, so dass es für europäische Unternehmen fast unmöglich sei, magnesiumhaltige Werkstoffe auf einem rentablen Niveau herzustellen oder zu beziehen. Es sei zu erwarten, daß die Magnesiumvorräte in Europa Ende November erschöpft sind, was zu Produktionsengpässen, Betriebsschließungen und damit verbundenen Arbeitsplatzverlusten führen dürfte.



"Aus diesem Grund fordern unsere Branchen gemeinsam die EU-Kommission und die nationalen Regierungen auf, mit ihren chinesischen Partnern dringend auf Sofortmaßnahmen hinzuarbeiten, um das kurzfristige, kritische Engpassproblem sowie die längerfristigen Auswirkungen auf die Versorgung der europäischen Industrie abzumildern", so die Verbände.

MBI/crb/22.10.2021

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