Das Rohstoffunternehmen Rio Tinto hat in seiner amerikanischen Kupfermine Kennecott im US-Bundesstaat Utah mit der Produktion von Tellur begonnen. Damit sei Rio Tinto einer von nur zwei US-Produzenten des kritischen Minerals, das in modernen Dünnschicht-Photovoltaik-Solarzellen verwendet wird, teilte Rio Tinto am Donnerstag mit. Das Tellur wird demnach in Nordamerika von 5N Plus, einem globalen Hersteller von Spezialhalbleitern und Hochleistungsmaterialien, im Rahmen einer Geschäftsvereinbarung zwischen 5N Plus und Rio Tinto raffiniert. Rio Tinto zufolge sollen etwa 20 Tonnen Tellur pro Jahr in einem neuen, 2,9 Millionen Dollar teuren Kreislauf in der Kennecott-Raffinerie hergestellt werden. Das Material werde aus den bei der Kupferraffination anfallenden Nebenproduktströmen zurückgewonnen, wodurch die Menge der Abfälle, die behandelt und als Minenabfälle entsorgt werden müssen, verringert werde.Aufgrund seiner Bedeutung für die Wirtschaft und die Energiesicherheit stuft die US-Regierung Tellur als kritisches Mineral ein. Tellur ist eines von zehn Metallen und Produkten, die aus dem bei Kennecott geförderten Erz gewonnen werden. Kennecott produziert nach Angaben von Rio Tinto fast 15 Prozent des US-Kupfers mit dem niedrigsten CO2-Fußabdruck des Landes. "Etwa 90 Prozent der weltweiten Tellurressourcen sind in Kupfererz enthalten, kein anderes Metall hat mehr kritische mineralische Nebenprodukte als Kupfer", sagte Clayton Walker, COO für Kupfer bei Rio Tinto: "Das Team von Kennecott sucht ständig nach Möglichkeiten, neue kritische Mineralien zu gewinnen, um die entstehende Nachfrage für die Energiewende zu decken." Das raffinierte Tellur soll im Rahmen eines bestehenden Liefervertrags zwischen 5N Plus und First Solar in erster Linie an First Solar, das einzige amerikanische Unternehmen unter den zehn größten Solarherstellern der Welt, geliefert werden. 5N Plus werde das Tellur auch zur Herstellung von ultrahochreinen Halbleitermaterialien in seiner Anlage in St. George, Utah, verwenden, um die Märkte für Sicherheit und medizinische Bildgebung zu bedienen.MBI/gil/12.5.2022

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