26.10.2021 - Engpässe auch bei Magnesium/Norsk Hydro sieht Defizit im Primäraluminiummarkt

Der Primäraluminiummarkt wird nach Einschätzung des norwegischen Produzenten Norsk Hydro ASA im Gesamtjahr 2021 ein Defizit aufweisen. Im Laufe des dritten Quartals seien weltweit Lagerbestände abgebaut worden, nachdem mehrere Störungen das Angebot beeinträchtigten, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Zuvor war Hydro von einem ausgeglichenen Weltmarkt für 2021 ausgegangen. Während in China Engpässe bei der Energieversorgung und Verbrauchseinschränkungen zu Lieferkürzungen führten, stieg die Nachfrage außerhalb Chinas in Schlüsselsegmenten wie dem Baugewerbe weiter an. Darüber hinaus hatten Einschränkungen des Energieverbrauchs Lieferkürzungen bei Legierungsmetallen wie Magnesium und Silizium zur Folge. "Der Aluminiummarkt war im dritten Quartal defizitär", stellte Hydro fest.

Im nächsten Jahr könnte es zu Engpässen bei Magnesium kommen, einem Hauptbestandteil von Aluminium- und Stahllegierungen, die in der Bau- und Automobilindustrie weit verbreitet sind, so Norsk Hydro zur Nachrichtenagentur Reuters. China liefert etwa 95 Prozent des Magnesiumbedarfs der Europäischen Union. Engpässe bestehen seit September. Bislang habe Hydro Mengen bis Anfang nächsten Jahres gesichert. Falls die Knappheit aber länger anhalte, "müssen wir unser Portfolio überprüfen und uns die Produkte und Legierungselemente ansehen", zitiert Reuters Chief Executive Hilde Merete Aasheim.

Der norwegische Aluminiumhersteller warnte am Dienstag vor steigenden Kosten und Lieferengpässen, nachdem das Unternehmen für das dritte Quartal ein Rekordergebnis im Kerngeschäft gemeldet hatte, das die Erwartungen der Analysten übertraf. Die meisten Geschäftsbereiche von Norsk Hydro verzeichneten einen deutlichen Anstieg der Ergebnisse im Vergleich zum Vorjahr, bei gleichzeitig erhöhten Inputkosten. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) für das Quartal von Juli bis September hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 7,22 Milliarden norwegische Kronen (863,8 Millionen US-Dollar) mehr als verdoppelt. Im dritten Quartal stieg der Umsatz von Hydro im Jahresvergleich um 33 Prozent auf 36,7 Milliarden norwegische Kronen. Inzwischen liege der Kostensenkungsplan für die Jahre 2019 bis 2025 vor dem Zeitplan, wobei das Ziel für 2021 bereits im dritten Quartal erreicht worden sei, so das Unternehmen.

MBI/gil/26.10.2021

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