11.11.2022 - Lindner/"Deutschland kann sich eine Vermögensteuer nicht leisten"
BERLIN -- Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat Forderungen nach der Einführung einer Vermögensteuer zurückgewiesen. "Die geopolitische und wirtschaftliche Lage bleibt fragil. Umso mehr überrascht es, dass nun wieder Rufe nach neuen Belastungen laut werden", erklärte Lindner. Ausgerechnet jetzt flamme die Debatte um eine Vermögensabgabe oder Vermögensteuer auf. "Diese lehne ich ab", erklärte Lindner in einem Gastkommentar für das Handelsblatt. Zuvor hatten die Wirtschaftsweisen in ihrem Jahresgutachten aufgrund der Energiekrise und der damit verbundenen hohen staatlichen Ausgaben zu Steuererhöhungen für Spitzenverdiener geraten. Linder warnte hingegen, dass solch eine Abgabe auf Vermögen vor allem Mittelständler treffen und damit Investitionen hemmen würde.
"Es ist offensichtlich, wie groß der Modernisierungsstau in unserem Land ist. Die notwendigen Investitionen kann der Staat nicht allein stemmen. Das Gros muss aus dem privaten Bereich kommen. Das würde eine Vermögensteuer jedoch bremsen", schrieb Lindner. Deutschland müsse seine internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken. Ansonsten drohe Deutschland Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft an andere Standorte auf der Welt zu verlieren. "Um das zu verhindern, brauchen wir eine Steuerreform", so Lindner. Deutschland sei ein Höchststeuerland im Abschwung. Nötig seien Entlastungen statt zu noch mehr Belastungen.
MBI/DJN/aul/11.11.2022
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