19.01.2022 - IEA/Ölnachfrage übersteigt 2022 das Vorkrisenniveau

Die weltweite Ölnachfrage wird nach Einschätzung der Internationale Energie-Agentur (IEA) in diesem Jahr das Niveau vor der Pandemie übersteigen, da die Impfquoten steigen und sich die jüngsten Infektionswellen nicht als so schwerwiegend erwiesen haben, dass sie eine Rückkehr zu strengen Abriegelungsmaßnahmen rechtfertigen würden.

In ihrem monatlichen Ölmarktbericht hob die IEA ihre Wachstumsprognose für die Ölnachfrage für 2022 um 200.000 Barrel pro Tag auf 3,3 Millionen Barrel pro Tag an. Die in Paris ansässige Agentur erhöhte auch ihre Prognosen für das Nachfragewachstum im Jahr 2021 um 200.000 Barrel pro Tag auf 5,5 Millionen Barrel pro Tag.

Zu den optimistischeren Prognosen der IEA tragen auch Anzeichen bei, dass sich die jüngsten Varianten des Coronavirus zwar schneller verbreiten, aber weniger tödlich sind. "Die Zahl der Covid-Fälle explodiert weltweit, aber die von den Regierungen ergriffenen Maßnahmen zur Eindämmung des Virus sind weniger streng als bei früheren Wellen, und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaftstätigkeit und die Ölnachfrage bleiben relativ gedämpft", erklärte die IEA.

"Bei der derzeitigen Geschwindigkeit der Übertragung wird ein großer Teil der Bevölkerung wahrscheinlich bis zum Ende des ersten Quartals durch Infektion oder Impfung immun geworden sein", so die IEA. "Infolgedessen könnten die Einschränkungen der Mobilität in der zweiten Jahreshälfte minimal sein."

Die Gesamtnachfrage dürfte in diesem Jahr bei 99,7 Millionen Barrel pro Tag liegen, rund 200.000 Barrel pro Tag mehr als 2019, erklärte die IEA. Im Dezember ging die IEA davon aus, dass die diesjährige Ölnachfrage in etwa auf dem Niveau vor der Pandemie liegen wird.

Ein weiterer Faktor, der die Prognosen der IEA für die Ölnachfrage stützt, ist die weltweite Energiekrise, die zu einem sprunghaften Anstieg der Erdgaspreise geführt hat. Die in die Höhe geschossenen Erdgaspreise führten zu einer verstärkten Nachfrage nach dem billigeren Energieträger Öl - ein Trend, der laut IEA im letzten Monat zu einer zusätzlichen Ölnachfrage von 100.000 Barrel pro Tag führte.

MBI/DJN/map/19.1.2022

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen, zu unseren Veranstaltungen oder Informationsdienstleistungen?

Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an und wählen Sie die für Sie relevanten Branchen:

  • Stahl
  • NE-Metalle
  • Energie
  • Agrar | Ernährung
  • Kunststoffe
  • Einkauf
  • Europa | Außenhandel | Zoll
  • E-Mobility | H2-Mobility

Weitere Plattformen der MBI Infosource