14.10.2021 - IEA/Kraftwerke stellen wegen Gasknappheit auf Öl um

Steigende Erdgas- und Kohlepreise zwingen Stromerzeuger und Hersteller dazu, auf Öl umzusteigen. Nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) könnte sich die tägliche Ölnachfrage deshalb um eine halbe Million Barrel erhöhen. In ihrem monatlichen Marktbericht hob die IEA ihre Prognosen für die tägliche Ölnachfrage um 170.000 Barrel für 2021 und um 210.000 Barrel für 2022 an. Die IEA hält es allerdings für möglich, dass die kumulative Wirkung der anhaltenden Energiekrise von September bis zum Ende des ersten Quartals 2022 bis zu 500.000 Barrel ausmachen könnte. Damit schätzt die IEA, dass die weltweite Nachfrage nach Rohöl im nächsten Jahr über dem Vor-Corona-Niveau liegen wird.

"Eine akute Verknappung des Angebots an Erdgas, [Flüssigerdgas] und Kohle, die auf die sich abzeichnende weltweite wirtschaftliche Erholung zurückzuführen ist, hat zu einem sprunghaften Anstieg der Preise für Energielieferungen geführt und löst eine massive Umstellung auf Erdölprodukte sowie einen direkten Einsatz von Rohöl zur Stromerzeugung aus", so die in Paris ansässige Organisation in ihrem Bericht. Betroffen seien Stromerzeuger, Düngemittelhersteller, Produktionsbetriebe und Raffinerien.

Die Ölpreise machten am Donnerstag ihre leichten Verluste vom Vortag mehr als wett, Rohöl der Sorte Brent verteuerte sich im frühen Handel um 0,9 Prozent auf 83,93 Dollar je Barrel. Die US-Rohöl-Futures stiegen ebenfalls um 0,9 Prozent auf 81,14 Dollar je Barrel - ein neues Siebenjahreshoch. Beide Benchmarks sind in diesem Jahr um mehr als 60 Prozent gestiegen. Zuletzt hat sich der Preisauftrieb auch dadurch noch beschleunigt, dass das Angebot in anderen Bereichen des Energiemarktes knapp ist.

Die für die Jahreszeit relativ schwachen Erdgasvorräte und das geringe Windaufkommen in Europa haben zusammen mit der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie, der Kohleknappheit in China und der Möglichkeit, dass es in der nördlichen Hemisphäre zu einem kalten Winter kommt, die Preise für fossile Brennstoffe noch angeheizt. Die europäischen Benchmark-Gaspreise schnellten in den zurückliegenden drei Monaten um 184 Prozent in die Höhe.

MBI/DJN/map/14.10.2021

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