16.05.2023 - Im September werden 270 Millionen Zertifikate in Marktstabilisierungsreserve überführt

Im Europäischen Emissionshandelssystem zirkulierten Ende 2022 noch immer 1,13 Milliarden Emissionszertifikate. Das teilte die EU-Kommission nun mit (https://bit.ly/3BrQxcW). Damit wird der obere Schwellenwert weiterhin überschritten. Folglich werden gut 270 Millionen Zertifikate von September 2023 bis August 2024 in die Marktstabilitätsreserve überführt. Das sind zwar fast 70 Millionen Zertifikate weniger als in den 12 Monaten zuvor, was für sich genommen für mehr Auktionsangebot spräche. Zu berücksichtigen ist aber, dass die Absenkung beziehungsweise die Umbasierung der Obergrenze im EU-Emissionshandel ab Januar 2024 im Rahmen der Fit-for-55 Reform das Angebot wiederum bremst. In Schach gehalten werden die Preise im EU-Emissionshandel derzeit aber ohnehin vor allem von den eingetrübten Konjunkturaussichten, welche die Nachfrage nach Emissionsrechten bremsen, heißt es im Marktbericht der Commerzbank.Hinzu kommt der relativ stärkere Preisverfall am Gas- als am Kohlemarkt. Der europäische Benchmarkpreis TTF notiert mit 32,5 EUR je MWh gut 55 Prozent niedriger als zu Jahresbeginn. Maßgeblich sind gut gefüllte Vorräte in der EU, die mit fast 64 Prozent knapp 18 Prozentpunkte mehr befüllt sind als zu dieser Jahreszeit üblich. Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass dieser zusätzliche Puffer seit Ende März stetig kleiner geworden ist.Aber auch die Talfahrt der Kohlepreise hat zuletzt wieder Fahrt aufgenommen: Seit Ende April gab der nächstfällige Kohlefuture an der ICE weitere 22 Prozent nach und notiert mit etwas über 100 USD je Tonne rund 45 Prozent unter dem Niveau zu Jahresbeginn. Chinas hohe Kohlenimporte im März/April haben den Trend – anders als von den Analysten erwartet – nicht bremsen können. "Vielleicht mag auch hier eine Rolle spielen, dass sich die Konjunkturperspektiven im mit Abstand größten Produzenten- und Verbrauchsland weniger rosig darstellen als erhofft."MBI/sir/16.5.2023

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