09.07.2024 - Herausforderung CSRD/"Viele Geschäftsgebäude sind derzeit überbewertet"

Die Vorschriften der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU-Kommission werden sich negativ auf Unternehmen auswirken, die der Nachhaltigkeit keine Priorität einräumen. KI-Energieexperte Donatas Karčiauskas, CEO von Exergio, ist überzeugt davon, dass die Mehrheit der energieineffizienten Geschäftsgebäude überbewertet ist.

 

Unternehmen in der EU werden eine neue Ära der Berichterstattung über nachhaltige Entwicklung erleben. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY (https://bit.ly/4cyXnhB) bezeichnete die CSRD als "Game Changer", der den Unternehmen helfen wird, Investitionen zu sichern, wenn sie der Umwelt-, Sozial- und Governance-Leistung (ESG) Priorität einräumen. Unternehmen, die die Nachhaltigkeit vernachlässigen, werden jedoch vor großen Herausforderungen stehen.

 

Die Ergebnisse der neuen CSRD dürften sich im Marktwert von Wirtschaftsgütern wie Gebäuden niederschlagen. Studien (https://bit.ly/46e2ZMd) zeigen, dass die Prämien für effiziente Gebäude die Rabatte für ineffiziente Gebäude bereits um das Zwei- bis Zwanzigfache übersteigen.

 

"Bestehende Studien zeigen noch nicht die Bedeutung der Vorschriften, was bedeutet, dass der Effekt noch größer sein wird. Die meisten Gewerbegebäude sind heute überbewertet, weil sie nicht nachhaltig sind", sagte Karčiauskas. "Ihr Wert kann in 5 Jahren erheblich sinken, und dieser Rückgang kann je nach dem aktuellen Stand der Energieeffizienz drastisch sein."

 

Gebäude seien für 36 Prozent der energiebedingten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Nachrüstung des alten Gebäudebestands ist derzeit die wichtigste Lösung, um die Nachhaltigkeit zu erhöhen und die Netto-Null-Ziele bis 2050 zu erreichen. Das derzeitige Tempo der Nachrüstung beträgt laut Karčiauskas jedoch weniger als 1 Prozent pro Jahr und müsste sich verdreifachen, um die Ziele zu erreichen.

 

"Die Raten, über die wir hier sprechen, sind nicht gestiegen. In Mittel- und Osteuropa sind sie rückläufig, und auch andere große Volkswirtschaften hinken hinterher", fügte Karčiauskas hinzu. "Tiefgreifende Renovierungen sind nicht die einzige Lösung. Wir haben KI-basierte Energieleistungstools getestet und eine Reduzierung der Energieverschwendung um bis zu 20 Prozent festgestellt."

 

Die neuen Vorschriften werden sich zunächst auf große Unternehmen auswirken, doch ist bereits geplant, sie 2027 auch auf KMU auszuweiten. Während groß angelegte Renovierungen kostspielig seien und sich nur langsam rentierten, sind KI-basierte Lösungen laut Karčiauskas erschwinglich und innerhalb von zwei Jahren wirksam, also bis zu zehnmal schneller als tiefgreifende Nachrüstungen. "Sie bieten erhebliche ökologische und wirtschaftliche Vorteile und können den Marktwert von Immobilien sichern und sogar steigern", sagte er abschließend.MBI/sir/9.7.2024

 

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