15.03.2023 - IEA/Sanktionen schmälern Russlands Öleinnahmen

Russlands Ölexporteinnahmen haben sich innerhalb eines Jahres halbiert, während die Ölexporte weitgehend unverändert geblieben sind. Dies deutet nach Ansicht der Internationalen Energie-Agentur (IEA) darauf hin, dass die westlichen Sanktionen den gewünschten Effekt haben, die Einnahmen Moskaus zu schmälern, ohne die weltweiten Ölströme einzuschränken.

 

Nach IEA-Angaben sanken die russischen Einnahmen aus dem Ölexport im Februar auf geschätzt 11,6 Milliarden Dollar - 2,7 Milliarden Dollar weniger als im Vormonat und etwa die Hälfte der 22,1 Milliarden Dollar, die Moskau im März 2022, unmittelbar nach Ausbruch des Krieges in der Ukraine, mit seinen Ölexporten verdiente.

 

Die IEA erklärte, dass es Moskau ein Jahr nach Beginn des Krieges in der Ukraine - und nach einer Flut westlicher Sanktionen, die dazu führten, dass Russlands größte Abnehmer in Europa dem russischen Rohöl den Rücken kehrten - weitgehend gelungen sei, neue Kunden zu finden, allerdings zu hohen Abschlägen für seine Ölexporteinnahmen.

 

Die Anzeichen dafür zeigten sich nicht nur in den sinkenden Einnahmen aus den Ölverkäufen, sondern auch in den längeren Fahrtzeiten, die russische Tanker in Kauf nehmen müssten, in den langen Transitzeiten, die russische Ölladungen auf See verbrachten, und in einer Zunahme zeitaufwändiger Umladungen von Schiff zu Schiff, so die IEA.

 

Die jüngsten Maßnahmen der USA, der EU und der anderen Mitglieder der Gruppe der sieben wichtigsten Industrieländer (G7) sowie Australiens haben den westlichen Versicherern, Finanziers und Schifffahrtsunternehmen, die den größten Teil des Welthandels abwickeln, den Handel mit russischen Ölladungen untersagt, es sei denn, sie werden unter den von diesen westlichen Ländern festgelegten Preisen verkauft.

 

Die Preisobergrenzen zielen darauf ab, die Einnahmen Moskaus aus seinen Ölverkäufen zu verringern, ohne den weltweiten Ölfluss zu verhindern. Dies könnte den ohnehin schon angespannten Ölmarkt weiter verknappen und die weltweiten Rohölpreise drastisch in die Höhe treiben. Im Februar gingen die russischen Ölexporte um 500.000 Barrel auf 7,5 Millionen Barrel pro Tag zurück, nachdem der Januar ein besonders guter Monat für russische Ölexporte war, da Diesel und andere raffinierte Ölprodukte eilig aus Russland ausgeführt wurden, bevor die Sanktionen gegen ihren Handel in Kraft traten.

 

"Das G7-Sanktionsregime hat sich als wirksam erwiesen, indem es die weltweiten Rohöl- und Produktlieferungen nicht einschränkte, während es gleichzeitig Russlands Fähigkeit beschnitt, Exporteinnahmen zu erzielen", erklärte die IEA.

 

Die IEA geht nun davon aus, dass die russische Ölproduktion in diesem Jahr bei 10,4 Millionen Barrel pro Tag liegen wird, 300.000 Barrel mehr als im vergangenen Monat prognostiziert, aber immer noch 740.000 Barrel pro Tag weniger als im Jahr 2022. Russland ist es gelungen, sein Produktionsniveau weitgehend aufrechtzuerhalten, da es nach alternativen Abnehmern, insbesondere in Indien und China, gesucht hat.MBI/DJN/map/15.3.2023

 

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