30.07.2021 - Erstes Halbjahr/Tennet sieht sich gut aufgestellt

Steigenden Investitionen, eine stabile Ertragslage und erstklassige Bonität − so lässt sich die Halbjahresbilanz des Übertragungsnetzbetreibers Tennet zusammenfassen. Der bereinigte Umsatz stieg um 10,7 Prozent auf rund 2,6 Milliarden Euro, nach 2,3 Mrd. Euro im Vorjahr. Dies ist hauptsächlich auf eine wachsende Vermögensbasis und eine zusätzliche Vergütung für netzbezogene Aufwendungen zurückzuführen. Das nachhaltige Ebit stieg im ersten Halbjahr 2021 um 17 Mio. auf 431 Mio. Euro (erstes Halbjahr 2020: 414 Mio. Euro).

Wohl nicht umsonst steht bei dem Bericht das Thema Investitionen ganz weit vorne. "Mit jährlich fünf bis sechs Milliarden Euro an Investitionen bis 2030 für Onshore- und Offshore-Netze in Deutschland und den Niederlanden will Tennet zeitnah liefern, um den Bedarf der Gesellschaft umfassend zu erfüllen", so die zentrale Aussage von Tennet-CEO Manon van Beek mit Blick auf die verschärften Klimaziele in der EU.

In den aktuellen Finanzzahlen spiegelt sich dieser Anspruch aber noch nicht ganz wider. Tennet hat im ersten Halbjahr 2021 1,6 Milliarden Euro in die niederländischen und deutschen Hochspannungsnetze investiert. Dies ist zwar ein Anstieg um 14,7 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2020 (1,4 Millarden Euro), aber auch hochgerechnet auf ein Jahr noch ein Stück von den angepeilten 5 bis 6 Milliarden Euro entfernt.

Unterstrichen wird die gute Finanzlage von einem großen Interesse der Investoren an Tennet. Im Mai 2021 bestätigten die Ratingagenturen S&P und Moody's die langfristige Einstufung von Tennet mit A-/A3 und stabilem Ausblick. Im selben Monat hat das Unternehmen seinen mit 1,8 Milliarden Euro Volumen bisher größten und ersten grünen Dreifachtranchen-Eurobond erfolgreich platziert. CFO Otto Jager: "Der Markt hat wieder einmal großes Interesse an unserem grünen Investmentangebot gezeigt."



Meilensteine von Tennet im ersten Halbjahr 2021:



- Das 1.400-MW-Gleichstromseekabel Nordlink zwischen Deutschland und Norwegen ist inzwischen voll in Betrieb. Erstmals sind die Strommärkte beider Länder direkt miteinander verbunden.

- Entsprechend der Planung wurde die zweite Unterkonstruktion der Offshore-Umspannplattform für den Windpark "Hollandse Kust Zuid" installiert. Bis 2023 realisiert Tennet Offshore-Netzanschlüsse für 3.500-MW-Windparks in der niederländischen Nordsee und setzt dabei fünfmal auf den gleichen Typ einer 700-MW-Umspannplattform. Dadurch können diese Projekte effizienter, schneller und kostengünstiger realisiert werden.

- Tennet, Gasunie und die niederländischen Verteilnetzbetreiber haben im April den "II3050" (Infrastructure Outlook 30-50) veröffentlicht. Wesentliche Schlussfolgerungen: Die Infrastruktur für Strom muss in großem Umfang ausgebaut werden, ein landesweites Wasserstofftransport-Pipelinenetz wird benötigt, Infrastruktur für Wärme und CO2 muss aufgebaut werden und es wird mehr Geschwindigkeit benötigt, da die derzeitigen Vorlaufzeiten für Anpassungen im Netz zu Engpässen führen.



CEO Manon van Beek sagte zusammenfassend: "Tennet engagiert sich aktiv für die Neugestaltung der gesamten Wertschöpfungskette jenseits der Stromnetze, jenseits der Landesgrenzen und jenseits der Elektrizität."

MBI/pko/map/30.7.2021

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