04.11.2021 - Zum 1. November/Redispatch 2.0 bei 50Hertz gestartet

Zum 1. November hat der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) 50Hertz den bilanziellen Ausgleich beim Redispatch mit Erneuerbaren-Anlagen - das sogenannte Redispatch 2.0 - mit allen direkt an das 50Hertz-Netz angeschlossenen Erzeugungsanlagen implementiert. Damit werden die offiziellen Prozesse der Bundesnetzagentur angewendet. Der Fokus des ÜNB liegt dabei auf vier Offshore- und 60 Onshore-Windparks mit insgesamt rund 2,5 Gigawatt installierter Leistung, deren Erzeugung aktuell von 20 Unternehmen direkt vermarktet wird. Im Jahre 2020 machten diese Erneuerbare-Energien-Anlagen, die direkt am Übertragungsnetz angeschlossen sind, 15 Prozent der gesamten Einspeisemanagementmaßnahmen in der 50Hertz-Regelzone aus.

"In einer Energiewelt, die künftig nicht mehr durch Großkraftwerke, sondern durch volatile Erneuerbare Energien und dezentralere Stromerzeugung geprägt sein wird, ist das neue Redispatch-Regime zwingend notwendig, um diese Anlagen in das Engpassmanagement einzubeziehen", sagte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb bei 50Hertz. "Wir bereiten uns für die kommenden Jahre auf einen weiteren massiven und raschen Ausbau der Erneuerbaren Energien und den Ausstieg aus der Kohle vor. Dafür brauchen wir neue Prozesse. Unsere Devise lautet: Gemeinsam mit unseren Partnern schnellstmöglich liefern."

Dem Start am 1. November vorausgegangen waren umfangreiche erfolgreiche Tests mit dem Software-Dienstleister emsys VPP und mehreren Direktvermarktern. Diese Tests beinhalteten sämtliche relevante Prozessschritte von der Eingangsdatenlieferung über den Austausch von Abrufdokumenten, die vollständige Bilanzierung bis hin zur Steuerung der Windparks und der Veröffentlichung der Maßnahmen auf der Webseite von 50Hertzs. Bis Ende Februar 2022 soll der Redispatch 2.0 dann auch mit allen Anlagen in den Verteilnetzen vollständig umgesetzt werden. Dafür stellt dieser Schritt einen wichtigen Baustein dar - damit weitere Anlagen sicher in den Prozess eingebunden werden können.

"Wir und viele andere in der Energiebranche haben in den letzten Monaten hart an der Umsetzung der neuen Redispatch 2.0-Prozesse gearbeitet und wir sind sehr froh, zusammen mit 50Hertz den Schritt in die vollständige Umsetzung gemacht zu haben. Damit bekommen die Erneuerbaren Energien endlich mehr Systemverantwortung", sagt Ulrich Focken, Geschäftsführer von emsys.

"Mit der Einführung der neuen Prozesse werden erstmals Eingriffe eines Netzbetreibers in unser Portfolio durch diesen bilanziell ausgeglichen. Damit wird der vom Gesetzgeber gewollte Übergang der Bilanzierungsverantwortung vom Direktvermarkter hin zum Netzbetreiber praktisch vollzogen. Dies ist der erste Meilenstein hin zu einer vollständigen Umsetzung des neuen Redispatch 2.0", ergänzte Sven Nels, Geschäftsführer der BayWa r.e. Energy Trading GmbH.

MBI/map/4.11.2021

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