03.09.2021 - Eon will Netze mit "Quantum Computing" von IBM steuern

Der Energieversorger Eon baut wegen der Energiewende in seine IT-Infrastruktur Quantencomputer von IBM ein. Die beiden Unternehmen haben dafür jetzt die Weichen gestellt.



Nicht nur ein bisschen mehr, sondern sehr viel mehr Rechenleistung – das schwebt Eon für seine Verteilnetze vor. Herkommen soll sie aus Quantencomputern von IBM. Eine entsprechende Kooperation sei jetzt vereinbart worden, teilt der Energieversorger mit. Quantenlösungen sollen für „kritische Arbeitsabläufe“ implementiert werden, heißt es.



Konkret stellt sich Eon etwa vor, mit den Superrechnern dezentrale Netze zu steuern, also Netze, in die viele kleine Unternehmen und Haushalte Strom aus ihren Photovoltaik(PV)-Anlagen einspeisen. Auch komplexe Abrechnungsvorgänge für die E-Mobilität, wie sie durch die steigende Zahl an Elektroautos zu erwarten seien, ließen sich so schnell abwickeln, zeigt sich der Versorger überzeugt.



Herkömmliche Rechner künftig überfordert



Und er verweist auf Erfahrungen mit seinem Projekt „Vehicle to Grid“. Dabei werden unter anderem E-Autobatterien als Speichermedium an das Verteilnetz angeschlossen. Koordination und Steuerung eines solchen Systems ließen sich mit konventionellen Computern nicht bewerkstelligen.



Was die Superrechner so viel schneller macht als andere, ist, dass sie nicht rein elektrisch ticken, sondern nach quantenmechanischen Zuständen. Auf dieser Basis sind sie millionenfach schneller. Allerdings auch teurer. Das „Quantum System One“ von IBM, das die Fraunhofer-Gesellschaft in Ehningen bei Stuttgart nutzt, kostet dem Vernehmen nach mehr als 11.000 Euro Miete pro Monat.



„Für Eon bietet der innovative Einsatz von Quantum Computing eine Chance, komplexe und systemübergreifende Optimierungsaufgaben in der Energiewende innovativ zu lösen“, sagte Digitalchefin Victoria Ossadnik bei der Bekanntgabe der Kooperation.



Die Einführung der Quantentechnik ist nicht die einzige größere Umbaumaßnahme an der IT des Konzerns. Erst Mitte August hatte er bekannt gegeben, dass er seine eigenen Rechenzentren aufgibt und künftig auf Cloud-Lösungen setzt.



Manfred Fischer

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