70 Prozent der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer wollen laut einer aktuellen Umfrage des Branchenverbands VDMA Änderungen an ihren Lieferketten vornehmen. Wie aus der Umfrage hervorgeht, denkt dabei aber nicht mal die Hälfte von ihnen an Zulieferungen aus anderen Regionen und nur ein Viertel daran, Vormaterialien künftig wieder selbst herzustellen. "Die größte Zustimmung fand mit 82 Prozent die Frage, ob man generell den Kreis seiner Lieferanten verbreitern sollte", sagte VDMA-Chefvolksiwrt Ralph Wiechers. 77 Prozent der Unternehmen befürworteten demnach veränderten Beschaffungsprinzipien - zum Beispiel eine erhöhte Lagerhaltung - und 45 Prozent eine veränderte geografische Verteilung der Zulieferungen.

Nur rund ein Viertel der Unternehmen bevorzugte die Variante, die eigene Wertschöpfungstiefe zu erhöhen. "Generell sehe ich aber noch keine grundsätzliche Abkehr von der internationalen Arbeitsteilung, denn wir selbst leben ja auch davon", sagte Wiechers. Eine erhöhte Sensibilität für Lieferketten habe sich nicht erst während der Corona-Krise, sondern schon während der Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China und wegen des Brexit herausgebildet. Dass sich 70 Prozent der deutsche Maschinenbauer von Lieferkettenproblemen betroffen sehen - weitaus mehr als in jedem anderen europäischen Land -, könnte laut Wiechers zwei Ursachen haben: "Eine ist die stärkere digitale Durchdringung unserer Produkte, die andere ist die German Angst", sagte er. Deutsche Unternehmen reagierten besonders sensibel, wenn etwas "nicht rund laufe".

MBI/DJN/gil/16.9.2021

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