20.09.2022 - Erzeugerpreise/Erdgas für die Industrie im August 265 Prozent teurer

Die gewerblichen Erzeugerpreise in Deutschland lagen im August 2022 um 45,8 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Juli 2022 hatte die Veränderungsrate bei +37,2 Prozent und im Juni bei +32,7 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im August 2022 um 7,9 Prozent. Das ist ebenfalls der höchste Anstieg gegenüber dem Vormonat seit Beginn der Erhebung.Hauptverantwortlich für den Preisanstieg ist laut Destatis weiterhin die Entwicklung der Energiepreise. Diese waren im Berichtsmonat um 139 Prozent höher als im August 2021 (+20,4 Prozent ggb. Juli 2022). Elektrischer Strom kostete 175 Prozent mehr als vor einem Jahr, für Sondervertragskunden erhöhten sich die Strompreise auf Jahressicht um 195,6 Prozent. Für gewerbliche Anlagen, die häufig tarifgebundene Verträge abschließen, waren die Preise lediglich 12,9 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Erdgas für Industriekunden verteuerte sich binnen Jahresfrist um 265 Prozent.Vorleistungsgüter verteuerten sich ebenfalls stark, hier errechneten die Statistiker gegenüber August 2021 ein Plus von 17,5 Prozent. Dies war teilweise den hohen Energiepreisen geschuldet, wie etwa das Beispiel Ammoniak zeigt: Das für die Düngemittelherstellung wichtige Vorprodukt, für dessen Erzeugung viel Gas benötigt wird, kostete im August 176 Prozent mehr als im August 2021. Chemische Grundstoffe verteuerten sich um 33 Prozent, Primärkunststoffe um 21,8 Prozent. Für Verpackungen aus Wellpappe mussten Einkäufer 28 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor.Im Vormonatsvergleich gingen die Erzeugerpreise einiger Produkte jedoch zurück. So verbilligte sich warmgewalzter Flachstahl gegenüber Juli 2022 um 1,9 Prozent, Betonstahl sogar um 6,4 Prozent. Die Preise für Aluminium und Halbzeug daraus sanken binnen Monatsfrist um 2,3 Prozent und Nadelschnittholz verbilligte sich um 8 Prozent.MBI/kri/20.9.2022

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