12.08.2022 - Nicht nur Kaffee und Schokolade/Deutscher Markt für faire Waren wächst

Genau 23 Euro und 50 Cent hat jeder Bundesbürger im Jahr 2021 durchschnittlich für faire Lebensmittel und Handwerksprodukte ausgegeben. Das klingt zunächst einmal nicht nach besonders viel, räumt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) ein. Doch in der Summe seien so 1,9 Mrd Euro Umsatz zusammengekommen, stellt die private Wirtschaftsforschungseinrichtung in Köln fest. Damit sei der deutsche Markt für faire Waren gemessen am Jahr 2020 um 7 Prozent gewachsen, berichtet das IW mit Bezug auf Daten des Forums Fairer Handel.Danach konnte sich der Faire Handel in Deutschland nach einem schwachen ersten Pandemie-Jahr 2020 im vergangenen Jahr wieder wirtschaftlich behaupten. Fast 80 Prozent des Gesamtumsatzes wurden dabei mit Fairtrade-gesiegelten Produkten erzielt: 1,56 Mrd Euro, was einem Plus von 6,2 Prozent zum Vorjahr entspricht.Als umsatzstärkstes Produkt im fairen Handel erwies sich der Kaffee. Auf ihn entfielen im Jahr 2021 rund 31 Prozent des mit fair gehandelten Produkten erzielten Gesamtumsatzes in Deutschland, wie das IW erläutert. Der Anteil von Fairtrade-Kaffee am gesamten deutschen Kaffeeumsatz lag demnach im vergangenen Jahr bei rund 6 Prozent. Südfrüchte kamen auf einen Umsatzanteil im Fairen Handel von 9,5 Prozent, Eiscreme auf 7,6 Prozent, die Kategorie Milch, Mehl und Backwaren auf 7,2 Prozent, Schokolade auf 6,7 Prozent, Tee auf 2,9 Prozent und "sonstige Lebensmittel" auf 2,4 Prozent. Dabei legte der Fairtrade-Handel mit Schokolade mit plus 22 Prozent, Tee mit plus 19 Prozent und Kakao mit plus 7 Prozent besonders deutlich zu.Wie das IW betont, kommen längst nicht mehr alle fair gehandelten Produkte aus Entwicklungsländern. Vielmehr habe sich in den vergangenen Jahren parallel dazu ein Markt für fair gehandelte Waren aus Industrieländern entwickelt, auch aus Europa, berichtet das Institut. Zu diesen Waren zählen demnach Milchprodukte, Mehl und Backwaren mit Fair-Siegel aus Deutschland sowie faire und ökologische Produkte wie Olivenöle, Wein, Obstsäfte und Trockenfrüchte aus anderen EU-Ländern. Noch sei dieses Marktsegment vergleichsweise klein, doch es habe im vergangenen Jahr immerhin um rund 3 Prozent beim Umsatz zugelegt, erklärt das IW.MBI/jc/ste/12.8.2022

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