23.05.2023 - Versorgungsprobleme/US-Mühle Ardent Mills kauft europäischen Weizen

Versorgungsprobleme und hohe Logistikkosten im Inland haben US-amerikanischen Mühlenbetreiber Ardent Mills dazu veranlasst, Weizen aus Europa zu beziehen. Bis zu sieben Lieferungen polnischen und deutschen Weizens wurden für 2023 verkauft, wie Handelsquellen im Gespräch mit Agricensus erklärten.Agrarhändler Viterra soll dabei polnischen Weizen für die Verschiffung im Mai verkauft haben. Auch deutscher Weizen wechselte den Besitzer, allerdings war der Name des Verkäufers zum Zeitpunkt der Veröffentlichung noch nicht bekannt."Es ist billiger, Weizen [aus Europa] an die Ostküste zu verschiffen, als ihn aus Kansas zu holen", sagte ein in Europa ansässiger Händler. Der Preisunterschied liegt bei rund 100 US-Dollar je Tonne.Polnischer Weizen mit 12,5 Prozent Protein wurde dabei dem Vernehmen nach mit einem Aufschlag von 9 Euro je Tonne auf September-Weizen angeboten, was etwa 250,50 USD/t FOB Polen für die Spotverladung entspricht. Handelsquellen schätzten die Frachtkosten für ein Handy-size-Schiff auf etwa 20 bis 30 USD/t für die Verschiffung von Nordeuropa nach Tampa, Florida, einem der Standorte von Ardent Mills.Hard Red Winterweizen (HRW) hingegen kostet rund 359 USD/t FOB US-Golf, wobei die zusätzlichen Bahntransportkosten auf rund 20 USD/t geschätzt werden. Das macht HRW im Vergleich zu europäischen Herkünften nicht wettbewerbsfähig.Eine andere Ardent-Mühle in Albany, New York, soll ihren Weizenbedarf bis Ende 2023 ebenfalls durch Lieferungen aus Europa gedeckt haben.Laut dem Agricensus Export Dashboard flossen allein im Januar 2023 insgesamt 32.700 Tonnen polnischer Weizen in die USA, während in den vergangenen zehn Jahren keine Verschiffungen gemeldet wurden. Handelsquellen gehen davon aus, dass die Verschiffung von europäischem Weizen an die US-Ostküste zunehmen wird, da Kansas aufgrund einer schweren Dürre mit der schlechtesten Weizenernte seit 1957 rechnet.MBI/11/ssc/23.5.2023

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