21.10.2021 - Tallage verweist auf die hohen Preise/EU-Weizenexporte weniger wettbewerbsfähig

Steigende Preise für europäischen Weizen aufgrund eines knappen Angebots machen die Weizenexporte des Kontinents weniger wettbewerbsfähig. Das französische Analystenunternehmen Tallage prognostiziert in seinem monatlichen Bericht "Stratégie Grains", dass das Getreide weiterhin knapp bleiben wird. Die Weizen-Futures in Paris sind diese Woche auf den höchsten Stand seit 2012 gestiegen.

Die hohen Preise wirken sich demnach besonders auf die französischen Weizenexporte aus. Daher senkte das Beratungsunternehmen seine Prognose für die französischen Weizenexporte in diesem Jahr um 500.000 Tonnen. Die Prognose für die EU-weiten Weizenexporte wurde jedoch um 1 Million auf 32 Millionen Tonnen angehoben, um den stärkeren Exporten der osteuropäischen und baltischen Staaten Rechnung zu tragen. Eine Entspannung der europäischen Weizenpreise sei nicht zu erwarten, da die Versorgung mit diesem Getreide weiterhin knapp bleiben dürfte, so Tallage.

Das prognostizierte Defizit bei EU-Weizen soll den Analysten zufolge etwas geringer ausfallen als erwartet. Es sei aber immer noch groß genug, um die Preise zu stützen. Tallage erwartet das EU-Weizendefizit in der Saison 2021/22 bei 800.000 t, was dem Defizit der vorherigen Saison entspreche. "Diese Situation dürfte die europäischen Weizenpreise kurzfristig auf einem hohen Niveau halten, obwohl sie auf dem internationalen Markt nicht wettbewerbsfähig sind", so die Marktbeobachter.

Ägypten, der weltweit größte Weizenimporteur, hat sich bei seinen Ausschreibungen in den vergangenen Monaten dazu entschieden, bei Schwarzmeer-Lieferanten wie Russland, der Ukraine und Rumänien zu kaufen und nicht bei Frankreich. Die Ausschreibungen des Landes werden von den Händlern als Richtschnur für die Festlegung von Referenzpreisen herangezogen.

MBI/DJN/sru/21.10.2021

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen, zu unseren Veranstaltungen oder Informationsdienstleistungen?

Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an und wählen Sie die für Sie relevanten Branchen:

  • Stahl
  • NE-Metalle
  • Energie
  • Agrar | Ernährung
  • Kunststoffe
  • Einkauf
  • Europa | Außenhandel | Zoll
  • E-Mobility | H2-Mobility

Weitere Plattformen der MBI Infosource