05.08.2021 - Landschaftliche Systeme/Nachhaltigkeitsbewertung bislang unmöglich

Die Erträge im ökologischen Landbau sind im Mittel um 20 Prozent geringer als im konventionellen Landbau. Dafür schneidet die biologische Landwirtschaft hinsichtlich ökologischer Indikatoren - wie etwa der Bodenfruchtbarkeit, des Schutzes von Biodiversität und Gewässern vor Stickstoffeinträgen - deutlich besser ab. Zu diesem Urteil kommt der Bericht "Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme - Herausforderungen und Perspektiven" (19/31714), den das Büro für Technikfolgen-Abschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) vorlegte. Darin untersuchte das TAB im Auftrag des Bundestagsausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung den Stand und die Perspektiven der Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme.

Es gebe zwar seit Jahren eine breite und kontroverse Diskussion darüber, welche Betriebsgrößen und Formen der Landbewirtschaftung und Lebensmittelproduktion einer nachhaltigen Landwirtschaft am besten entsprechen, heißt es in dem Bericht des TAB. Allerdings fehle ein Konsens darüber, wie eine nachhaltige Landwirtschaft aussehen sollte und wie sie erreicht werden kann. Das TAB berät das Parlament und seine Ausschüsse bei Fragen des wissenschaftlich-technischen Wandels.

In seiner Untersuchung hält das Gremium unter anderem fest, dass auf Basis bereits vorliegender Vergleichsuntersuchungen zwar "Aussagen zu grundsätzlichen Unterschieden zwischen ökologischer und konventioneller Landwirtschaftlichkeit" getroffen werden könnten. Eine differenzierte Darstellung der Nachhaltigkeitsperformance der beiden Landwirtschaftssysteme und ihrer zeitlichen Entwicklung in Deutschland seien jedoch derzeit nicht möglich, heißt es in dem Bericht. "Eine umfassende und systematische Nachhaltigkeitsbewertung landwirtschaftlicher Systeme" könnte daher einen "wichtigen Beitrag zu einer besseren Erkenntnislage liefern", schreiben die Wissenschaftler des TAB.

Sie regen zudem einen breiten politischen Dialog über Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft an sowie die Forschung zur Nachhaltigkeitsbewertung weiterzuentwickeln. Außerdem soll demnach ein Monitoring zur Nachhaltigkeitsbewertung im Rahmen des bestehenden Bioökonomie-Monitorings aufgebaut werden.

MBI/jc/ste/5.8.2021

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