18.05.2022 - Kritik an geplanter Biokraftstoff-Senkung/CropEnergies schließt 2021/22 mit Rekordergebnis ab

Die Diskussionen über eine Reduzierung der Nutzung von Biokraftstoffen aus Ackerpflanzen wie etwa erneuerbarem Ethanol, um so die hohen Preise auf den weltweiten Getreidemärkten zu senken, gehen nach Ansicht des Vorstandes des Ethanol-Herstellers CropEnergies völlig an der Realität vorbei. Denn in der EU werde in modernen Bioraffinerien weniger als vier Prozent und damit nur ein geringer Anteil des in der EU erzeugten Getreides verarbeitet, betonte jetzt der Vorstandssprecher der Südzucker-Tochter, Stephan Meeder, anlässlich der Vorlage der Geschäftszahlen von CropEnergies für das Geschäftsjahr 2021/22. Dabei werde Getreide verwendet, das aufgrund seiner geringen Qualität für Lebensmittel nicht geeignet sei, versicherte Meeder. Er nannte es erwiesen, dass die Beimischung von erneuerbarem Ethanol in Deutschland und Europa keinen relevanten Einfluss auf die internationalen Getreidepreise habe.Dabei machte der Crop Energies-Chef zudem deutlich, dass Kraftstoffethanol nur ein Teil der Gesamtproduktion einer Bioraffinerie sei. Die Politik verkenne oftmals, dass aus einer Tonne Getreide zum einen 300 Kilogramm Ethanol, zum anderen aber auch 400 Kilogramm Lebens- und Futtermittel sowie 300 Kilogramm biogenes Kohlenstoffdioxid hergestellt werden, stellte Meeder fest. Somit reduziere CropEnergies nicht nur die Importe fossilen Erdöls. Vielmehr ersetzten die von dem Bio-Kraftstoffhersteller produzierten Gentechnik-(GVO)-freien Proteinfuttermittel auch Sojaimporte, insbesondere aus Nord- und Südamerika, erklärte der Manager. Darüber hinaus könnten in der aktuellen Situation in der Ukraine auch ausgefallene Lieferungen aus der Kriegsregion ersetzt werden, wie etwa Sonnenblumenschrot, sagte Meeder.Für das abgelaufene Geschäftsjahr 2021/22, das vom 1. März 2021 bis zum 28. Februar 2022 dauerte, gab CropEnergies einen "neuen Rekordumsatz" von 1,07 Milliarden Euro bekannt. Dieser lag damit deutlich über dem Vorjahreswert von 833 Millionen Euro. Das operative Ergebnis verbesserte sich nach Unternehmensangaben ebenfalls deutlich von 107 Mio im vorangegangenen Geschäftsjahr auf zuletzt 127 Mio Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) beziffert das Unternehmen auf 169 Mio Euro nach 148 Mio Euro im Jahr zuvor.Als Hauptgrund für das verbesserte Ergebnis gab das Unternehmen die in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2021/22 stark gestiegenen Ethanolerlöse an. Diese hätten die Steigerungen der Rohstoff- und Energiekosten mehr als kompensieren können, erläuterte der Vorstand. Der Aufsichtsrat des Unternehmens folgte in seiner jüngsten Sitzung der Empfehlung des Vorstands, der ordentlichen Hauptversammlung am 12. Juli 2022 eine Erhöhung der Dividende von 0,35 Euro im Vorjahr auf 0,45 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2021/22 vorzuschlagen.MBI/jc/ste/18.5.2022 

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