26.10.2021 - FAS/Brasilien erwartet neue Soja-Rekordernte

Brasilien dürfte im Wirtschaftsjahr 2021/22 eine Rekord-Sojabohnenernte verzeichnen. Der Auslandsdienst des US-Agrarministeriums, FAS, erwartet für 2021/22 eine Erntemenge von 145 Millionen Tonnen, nach 137 Millionen Tonnen im Vorjahr. Dabei gehen die Experten von einem durchschnittlichen Ertrag von 3,58 Tonnen je Hektar aus. Diese Einschätzung setzt ideale Wetterbedingungen und den optimalen Einsatz von Saatgut und Düngemitteln voraus.

Grund für die höher erwartete Produktion ist laut FAS unter anderem eine größere Anbaufläche von 40,5 (Vorjahr: 39) Millionen Hektar. Die Landwirte hätten ihren Sojaanbau aufgrund der höheren inländischen Preise ausgeweitet, zudem habe das Aussaatfenster etwas früher begonnen als üblich, erklärte der FAS dazu. Hinzu kommen demnach Investitionen der Farmer in Technologie, verbessertes Saatgut und moderne Chemikalien und Düngemittel.

Auch die brasilianischen Sojabohnen-Exporte dürften demnach mit 92 (85,3) Mio t höher ausfallen als im vorherigen Wirtschaftsjahr und damit auch einen neuen Rekord aufstellen. Grund sei neben dem hohen Angebot auch der für den Export günstige Wechselkurs des brasilianischen Real. Weiter geht der FAS davon aus, dass die globale Nachfrage nach Soja stabil auf einem hohen Niveau bleiben dürfte, sollte die Situation der Pandemie sich 2022 weiter verbessern. Wichtigster Käufer für brasilianische Sojabohnen war im Vorjahr China. Hier war auch der Handelskonflikt zwischen China und den USA ein entscheidender Faktor.

Der Soja-Crush im Inland dürfte sich dem FAS-Bericht zufolge auf 47,5 (46,5) Mio t belaufen. Der Anstieg sei auf ein höheres Angebot, aber auch auf einen höheren Bedarf an Soja-Produkten zurückzuführen. Der FAS erwartet eine Sojaschrot-Produktion von 36,5 Mio t und einen inländischen Sojaschrot-Verbrauch von 19,9 Mio t. Während die Rindfleisch-Produktion im vergangenen Jahr etwas zurückgegangen ist, waren günstigere Proteinquellen wie Geflügel und Schweinefleisch gefragter und haben auch die Nachfrage nach Sojaschrot steigen lassen. Marktteilnehmer erwarten, dass auf der einen Seite die einheimische Viehzucht 2021 zwar zurückgeht, sich aber 2022 wieder erholt und dass auf der anderen Seite auch China seine Nachfrage weiter steigert.

MBI/11/map/ste/26.10.2021

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