20.01.2022 - Biokraftstoffproduktion/Rohstoff steht auf 7 Prozent der Anbaufläche

Im Jahr 2020 haben Erzeuger weltweit auf 1,4 Milliarden Hektar Kulturpflanzen wie Getreide, Ölsaaten, Eiweiß-, Zucker- und Faserpflanzen, Obst, Gemüse, Nüsse und andere angebaut. Von diesen Produkten wurde das meiste zur Ernährung der Bevölkerung bzw. für die Tierfütterung eingesetzt. Nur auf rund 7 Prozent der Anbaufläche wurden Rohstoffe für die Biokraftstoffproduktion erzeugt, wie die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen (Ufop) mitteilte.

Dabei zeichne sich sehr deutlich ab, dass die Biokraftstoffproduktion zumeist dort angesiedelt ist, wo es ohnehin Rohstoffüberschüsse gibt (vor allem Mais und Soja). Ohne Biokraftstoffe müssten diese Mengen am Weltmarkt platziert werden, was die Rohstoffpreise stark belasten würde, so die Ufop. Die Biokraftstoff-Verwendung verringere den Produktionsüberhang, sorge für eine zusätzliche Wertschöpfung und senke den Bedarf an Devisen für den Import von Rohöl oder fossilen Kraftstoffen. Dieses Problem betreffe besonders die ärmeren Länder.

Ein weiterer Vorteil ist demnach der gleichzeitige Anfall von hochwertigen Eiweißfuttermitteln bei der Biokraftstoffherstellung. Deren Bedarf steige stetig. Der Anteil und die Qualität der Eiweißfuttermittel nehmen laut Ufop maßgeblich Einfluss auf die Preise der Rohstoffe. Sie bestimmten somit auch den Umfang der Anbauflächen. So seien Biokraftstoffe mitnichten die Preistreiber an den Rohstoffmärkten. Im Bedarfsfall stünden die Rohstoffe, die für die Biokraftstoffproduktion angebaut wurden, in erster Linie der Nahrungsmittelversorgung zur Verfügung, betont der Verband. Im Falle einer politisch motivierten Extensivierung des Ackerbaus, wie dies die EU-Kommission aktuell mit ihrer Reduktionsstrategie für Dünge- und Pflanzschutzmittel im Rahmen des Green Deal verfolgt, würde diese Angebotsoption zur "Pufferung" der Nahrungsmittelnachfrage allerdings wegfallen.

MBI/12/sru/ste/20.1.2022

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