Die Fruchtsafthersteller in Deutschland rechnen in diesem Herbst mit einer schwachen Streuobsternte von nur 300.000 Tonnen. Das teilte der Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie (VdF) jetzt als Ergebnis der aktuellen Fruchtbehangschätzung für 2021 mit. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte der Verband noch von einer guten Streuobsternte mit einer Größenordnung von 850.000 Tonnen gesprochen. Doch in diesem Jahr setzten die niedrigen Temperaturen und viel Nässe während der Blütezeit den Streuobstbeständen hierzulande in diesem Jahr so zu, dass von einem weiter sinkenden Ertragspotenzial auszugehen sein soll, wie VdF-Geschäftsführer Klaus Heitlinger erklärte. Zudem habe die Witterung in den zurückliegenden Jahren - mit späten Nachtfrösten zur Blütezeit, anhaltenden Hitzeperioden in den Sommermonaten und insgesamt viel zu wenig Niederschlag - die Bäume geschwächt und auch anfälliger für Krankheiten gemacht, fuhr Heitlinger fort.

Erschwerend kommt laut VdF hinzu, dass viele Streuobstbestände überaltert sind oder nicht mehr gepflegt und bewirtschaftet werden. Auch das wirke sich auf den Ertrag aus und werde zunehmend zu einem Problem für die Fruchtsafthersteller, warnt der Verband. Denn damit fehlten nicht nur "wertvolle Rohstoffe zur Saftherstellung, sondern auch der besondere Geschmack der vielen alten Obstarten auf den Streuobstwiesen".

In Deutschland werden nach Angaben des VdF aktuell rund 250.000 Hektar Fläche als Streuobstwiesen bewirtschaftet.

MBI/12/jc/sru/30.7.2021

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