12.08.2022 - Genussmittel und Getränke - Höchste Inflation seit der Ölkrise/Nahrungsmittel 15 Prozent teurer als im Juli 2021

Der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessene Inflationsdruck in Deutschland hat im Juli auf einem hohen Niveau nochmals zugenommen. Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg der HVPI mit einer Jahresrate von 8,5 (Vormonat: 8,2) Prozent. Die Statistiker bestätigten damit - wie von Volkswirten erwartet - ihre vorläufige Schätzung vom 28. Juli. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der HVPI um 0,8 Prozent, womit die vorläufigen Daten ebenfalls bestätigt wurden. Die HVPI-Rate ist maßgeblich für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).So hohe Inflationsraten wie derzeit gab es im wiedervereinigten Deutschland noch nie. In den alten Bundesländern gab es ähnlich hohe Werte im Winter 1973/1974. Damals waren die Ölpreise infolge der ersten Ölkrise stark gestiegen. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine sind insbesondere die Preise für Energie merklich gestiegen und befeuern die Inflation. Im Juli lagen die Energiepreise um 35,5 Prozent höher als im Vorjahresmonat.Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich demnach im Juli 2022 um 14,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit hat sich der Preisauftrieb den fünften Monat in Folge verstärkt. Bei allen Nahrungsmittelgruppen hat Destatis im Juli 2022 Preiserhöhungen beobachtet: Erheblich teurer wurden Speisefette und Speiseöle (plus 44,2 Prozent) sowie Molkereiprodukte und Eier (plus 24,2 Prozent). Ebenso wurden für andere Nahrungsmittelgruppen Teuerungsraten im zweistelligen Bereich ermittelt, unter anderem für Fleisch und Fleischwaren (plus 18,3 Prozent).Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich den weiteren Angaben zufolge gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent. Die jährliche Inflationsrate betrug 7,5 (Vormonat: 7,6) Prozent. Die Zahlen entsprachen der ersten Veröffentlichung und den Prognosen von Volkswirten.MBI/DJN/12/sru/10.8.2022

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