09.05.2025 - Genussmittel und Getränke - Finale Geschäftzahlen/Agrana-Umsatz sinkt 2024/25 um 7,2 Prozent

Der Umsatz der Agrana Beteiligungs-AG ist im Geschäftsjahr 2024/25 um 7,2 Prozent auf 3,51 Milliarden Euro zurückgegangen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) habe mit 40,5 Millionen Euro wie prognostiziert sehr deutlich unter dem Vorjahr gelegen, teilte der Frucht-, Stärke- und Zuckerkonzern bei Veröffentlichung des Geschäftsberichts mit. Nach einem Steueraufwand von 3,8 Mio EUR, dem eine Steuerquote von 100,7 (Vorjahr: 29,0) Prozent entspricht, sei das Konzernergebnis auf 0,0 (69,4) Mio EUR gesunken. Vorläufige Zahlen für das abgeschlossene Geschäftsjahr (1. März 2024 bis 28. Februar 2025) hatte Agrana bereits am 25. März 2025 bekanntgegeben. Der Vorstand werde der Hauptversammlung die Ausschüttung einer Dividende von 0,70 (0,90) EUR je Aktie vorschlagen. "Das abgelaufene Geschäftsjahr verlief für Agrana ergebnisseitig enttäuschend. Eine schwache Konjunktur in Europa samt Rezession in Österreich und Deutschland und die immer noch hohen Volatilitäten auf der Rohstoff- und Energieeinkaufseite sorgen für ein Marktumfeld, das weniger vorhersehbar ist als je zuvor", sagte CEO Stephan Büttner laut der Mitteilung. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen habe das Fruchtgeschäft eine sehr gute Performance erzielt. Das Segment Stärke habe vor allem aufgrund der konjunkturellen Lage und Hochwasserschäden in Österreich einen EBIT-Rückgang erlebt. Besonders problematisch habe sich die Lage im Segment Zucker präsentiert, wo hohe Importe aus der Ukraine und ein verhaltener Konsum zu einem sehr deutlichen Preisrückgang im EU-Zuckermarkt führten. "Das anhaltend herausfordernde Marktumfeld, geprägt durch wirtschaftliche Unsicherheiten, geopolitische Krisen und hohe Rohstoffvolatilitäten, bestärkt uns darin, unsere neue Konzernstrategie Next Level zügig und konsequent umzusetzen. Sie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von Marktvolatilitäten zu reduzieren und die Basisprofitabilität zu erhöhen. Mit der geplanten Transformation unserer Gruppe in eine verschlankte strategische Holding mit den zwei Geschäftsbereichen Agricultural Commodities & Specialities sowie Food & Beverage Solutions bündeln wir Kompetenzen und optimieren Synergiepotenziale sowohl markt- als auch kostenseitig", so Büttner. Das daraus resultierende jährliche Einsparpotenzial, das ab dem Geschäftsjahr 2027/28 vollständig wirksam sein werde, belaufe sich auf etwa 80 Mio bis 100 Mio EUR. Rund 10 Prozent davon seien bereits im Geschäftsjahr 2024/25 durch Restrukturierungen und Kostensenkungen erzielt worden. Der Umsatz im Segment Frucht stieg demnach um 4,1 Prozent. Ausschlaggebend dafür seien Preissteigerungen aber auch erhöhte Verkaufsmengen bei Fruchtzubereitungen und ein sehr zufriedenstellendes Geschäft mit Apfelsaftkonzentraten sowie im Added Value-Bereich gewesen, insbesondere im Aromengeschäft. Das EBIT habe sich unter anderem aufgrund eines deutlich verbesserten operativen Ergebnisses im Bereich Fruchtzubereitungen um 65,6 Prozent erhöht. Vor allem in den Regionen Europa inklusive Ukraine, Mexiko und Australien seien gute Ergebnisse erzielt worden. Das Segment Stärke war laut Agrana im Geschäftsjahr 2024/25 von konjunkturbedingtem Preisdruck geprägt. Nach dem Absatzrückgang im Geschäftsjahr 2023/24 seien die verkauften Mengen an Haupt- und Nebenprodukten im abgelaufenen Jahr wieder moderat gestiegen. Der Umsatz sei jedoch aufgrund von Preiseffekten um 11,7 Prozent gesunken. Bei Ethanol etwa seien die Verkaufspreise aufgrund merklich gefallener Platts-Notierungen um rund 14 Prozent gefallen. Die gesunkenen Verkaufspreise, inflationsbedingt gestiegene Personalkosten sowie eine hochwasserbedingte Betriebsunterbrechung des Werkes in Pischelsdorf (Österreich) hätten zu einem EBIT-Rückgang um 36,7 Prozent geführt. Im Segment Zucker sank der Umsatz den weiteren Angaben nach gegenüber dem Vorjahr um 18,8 Prozent. Sowohl im Einzelhandelsgeschäft als auch im Industriebereich hätten die Verkaufspreise im Berichtsjahr deutlich unter dem Durchschnittswert des Vorjahres gelegen. Ein negatives Ergebnis aus Sondereinflüssen im Segment Zucker in Höhe von minus 28,3 Mio EUR habe im Wesentlichen in Zusammenhang mit den Reorganisationsmaßnahmen im Rahmen des Strategieprojektes Agrana Next Level gestanden. Es umfasse vorwiegend Wertminderungen auf Vermögenswerte. Für das Geschäftsjahr 2025/26 erwartet Agrana eigenen Angaben zufolge ein EBIT auf Vorjahresniveau. Beim Konzernumsatz werde von einem leichten Rückgang (mehr als minus 1 Prozent bis minus 5 Prozent) ausgegangen. Bei den Prognoseaussagen gelte es zu beachten, dass mit weiteren Auswirkungen aus dem andauernden Ukraine-Krieg und der damit fortgesetzten grundsätzlichen Verstärkung der bereits bestehenden hohen Volatilitäten auf den Absatz- und Beschaffungsmärkten zu rechnen sei. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die weitere Entwicklung zollfreier ukrainischer Agrarimporte (z. B. Zucker und Getreide) in die EU. Zudem seien die wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie die Dauer der globalen zollpolitischen Verwerfungen nur schwer abschätzbar.MBI/12/sru/ssc/9.5.2025 

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Sie möchten keine Neuigkeiten mehr verpassen, zu unseren Veranstaltungen oder Informationsdienstleistungen?

Melden Sie sich hier für unseren Newsletter an und wählen Sie die für Sie relevanten Branchen:

  • Stahl
  • NE-Metalle
  • Energie
  • Agrar | Ernährung
  • Kunststoffe
  • Einkauf
  • Europa | Außenhandel | Zoll
  • E-Mobility | H2-Mobility

Weitere Plattformen der MBI Infosource