18.05.2022 - Genussmittel und Getränke - "Existenzbedrohende Belastungen"/Ungeahnte Kostenexplosion bedroht Süßwarenbranche

Die aktuelle Lage der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie ist äußerst angespannt. Schon mit der Coronavirus-Pandemie haben sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch Transport/Logistik massiv verteuert, wie der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) berichtet. Der Ukraine-Krieg verschärfe die Situation drastisch. Die in dieser Form noch nie dagewesenen Belastungen träfen die Betriebe in der Breite und immer häufiger in existenzbedrohendem Maße. Allein im Vergleich zum Vorjahresmonat (April 2021) seien die Preise für wichtige Rohstoffe für Süßwaren weitergeklettert, etwa für Sonnenblumenöl (plus 151 Prozent), Butter (plus 78,4 Prozent), Palmöl (plus 73,3 Prozent), Weizen (plus 71,8 Prozent) sowie Magermilchpulver (plus 69,6 Prozent).Rund 83 Prozent der Unternehmen melden demnach Engpässe bei Verpackungsmaterialien, 72 Prozent der Unternehmen verzeichneten ernsthafte Versorgungsprobleme mit agrarischen Rohstoffen wie Weizen, Pflanzenölen, Glukose, Eiern und Milchpulver. Die deutsche Süßwarenindustrie ist ein wichtiger Abnehmer deutscher und europäischer Agrarrohstoffe wie Zucker, Kartoffeln oder Getreide. Die dramatische Entwicklung ist aus Sicht der Branche in der öffentlichen Wahrnehmung noch nicht angekommen."Die Bundesregierung muss der konsequenten Stärkung der heimischen Wirtschaft oberste Priorität einräumen, denn nur dann können Arbeitsplätze und Investitionen am Standort Deutschland langfristig gesichert werden", sagt Bastian Fassin, Vorsitzender des Bundesverbands der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) "Immer neue regulatorische Auflagen können in der jetzigen Situation aber gerade die kleineren und mittleren Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie nicht mehr zusätzlich stemmen."Neun von zehn Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie (91 Prozent) stufen den weiteren Angaben nach die Belastungen des Krieges in der Ukraine als sehr belastend ein. Die aktuell größten Herausforderungen für die Hersteller seien Preisexplosionen bei Rohstoffen, Preissteigerungen bei Energiekosten sowie die Sorge vor einer ausbleibenden Gasversorgung.MBI/12/sru/ste/18.5.2022

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